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Arbeitsagogin Lohn: Wie kann ich Arbeitsagogin werden und wie viel verdiene ich dabei?

Autor: Tobias Egli / am

Arbeitsagogin Lohn: Wir erklären, wie man Arbeitsagogin wird und wie viel man an der Schnittstelle von Wirtschaft und Sozialbereich verdient.

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Was machen eigentlich Arbeitsagoginnen und -agogen? In welcher Branche arbeiten sie? Wie ist es um den Arbeitsagogin Lohn bestellt? Im Folgenden werden diese und weitere Fragen rund um das Berufsbild Arbeitsagogin/-agoge beantwortet.

Arbeitsagoginnen und -agogen arbeiten mit Menschen, deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt beeinträchtigt sind, und begleiten sie bei der beruflichen Integration. Sie wählen geeignete Arrangements aus, die ihre Klienten bei der Kompetenzerweiterung unterstützen und ihnen den Zugang zur Arbeitswelt erleichtern.

Arbeitsagoginnen und -agogen können in ganz unterschiedlichen Branchen und Bereichen beschäftigt sein. So gibt es beispielsweise solche, die als Werkmeister in einem Atelier im Justizvollzug arbeiten. Andere sind für den internen Betrieb einer Reinigungsfirma verantwortlich. Wieder andere Arbeitsagoginnen arbeiten in der Gastronomie und Hauswirtschaft oder in der manuellen Produktion.

Berufsbild: Was machen Arbeitsagoginnen und -agogen?

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Arbeitsagoginnen und -agogen unterstützen beispielsweise Personen, deren berufliche Chancen im Zusammenhang mit einer Behinderung oder einer sonstigen Beeinträchtigung vermindert sind. Dabei kann es sich um eine körperliche oder geistige Behinderung, eine Lernbehinderung oder eine psychische Beeinträchtigung handeln.

Zur Klientel können aber auch folgende Gruppen gehören:

  • Menschen, die ihren Beruf wegen einer Krankheit oder einem Unfall nicht mehr ausüben können
  • Personen, die aufgrund von Langzeitarbeitslosigkeit oder eines Vorstrafenregisters erschwert vermittelbar sind
  • Asylbewerberinnen und -bewerber, die Einschränkungen auf dem Arbeitsmarkt unterliegen

Die Aufgabe von Arbeitsagoginnen und -agogen ist es, bei der Arbeit anzuleiten und zu unterstützen. Das Ziel ist es, dass die Klienten weitestgehend autonom am Arbeitsgeschehen teilnehmen können. Dazu gehört auch, die Arbeitsplätze bedürfnisgerecht einzurichten. Ausserdem sind mit den Betreuten Zielvereinbarungen zu treffen. Diese können sich beispielsweise auf die Verbesserung der Konzentration oder Ausdauer und das Einbringen eigener Fähigkeiten beziehen.

Darüber hinaus führen Arbeitsagoginnen und -agogen Arbeitsgruppen an. Das heisst, dass sie Gruppenbesprechungen leiten, Einsatzpläne erstellen und Konflikte klären. Sie übernehmen Verantwortung und tragen Sorge, dass die Arbeit im vorgesehenen Zeitraum und qualitativ einwandfrei erledigt wird.

Auch beraterische sowie betriebswirtschaftliche Aufgaben gehören zum Berufsbild. Zum einen beraten Arbeitsagoginnen und -agogen nicht nur die Klienten selbst. Sie kümmern sich auch um die Angehörigen und setzen sich mit Betrieben, Behörden und Beratungsstellen auseinander.

Zum anderen erstellen sie Offerten, akquirieren selbst Aufträge und kümmern sich um ihre Abwicklung. Ausserdem entwickeln sie Ideen für neue Produkte und Dienstleistungen in ihrer jeweiligen Branche.

Wie wird man Arbeitsagogin beziehungsweise Arbeitsagoge?

Den Beruf der Arbeitsagogin beziehungsweise des Arbeitsagogen gibt es bisher unter dieser Bezeichnung nur in der Schweiz. Es handelt sich nicht um einen klassischen Ausbildungsberuf, sondern er wird auf der Tertiärstufe (dritter Bildungsweg) erlernt.

Die Voraussetzungen für die Teilnahme an einer entsprechenden Weiterbildung ist die Matura mit mehrjähriger einschlägiger Berufspraxis. Auch mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung mit entsprechender beruflicher Erfahrung erhält man Zugang zur Weiterbildung.

In der Regel erstreckt sich die Weiterbildung über zwei Jahre und findet berufsbegleitend statt. Weiterbildungsangebote gibt es beispielsweise in den Bereichen Integrationsberatung und Jobcoaching. Bildungsanbieter sind unter anderem die höheren Fach- und Fachhochschulen für Sozialarbeit sowie der Berufsverband für Arbeitssicherheit VAS. Im Einzelnen bieten diese Institute Weiterbildungen an:

  • Berufsverbände, beispielsweise VAS: Kurse und Lehrgänge, zum Beispiel Kurse wie Integrationsberatung oder Jobcoaching
  • Höhere Fachschulen: Ausbildungsprogramme, etwa zum/zur Sozialpädagoge/-pädagogin HF, Aktivierungsfachmann/-frau HF oder Leiter/in Arbeitsagogik HF
  • Fachhochschulen für Sozialarbeit: Studiengänge wie Bachelor oder Master (FH) in Sozialer Arbeit, Sozialpädagogik, soziokultureller Animation, Ergotherapie
  • Nachdiplomangebote von höheren Fachschulen und Fachhochschulen in verwandten Bereichen: Master of Advanced Studies in Arbeitsintegration, Certificate of Advanced Studies in Job Coaching (Supported Employment) oder Case Management

Die Kosten für die Weiterbildungskurse werden zum Teil vom Bund übernommen. Wer eine Berufsprüfung absolviert, kann beim Bund einen Subventionsantrag stellen. Wird diesem stattgegeben, erhält man 50 Prozent der Kosten, aber höchstens 9500 Franken, aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet. Für Mitgliedsfirmen gibt es zusätzlich 4000 Franken.

Welche beruflichen Kompetenzen haben Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen?

working time

Die Tätigkeiten und das Wirkungsfeld von Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen befinden sich am Schnittpunkt von Wirtschaft und Sozialbranche. Daher verfügen fertig ausgebildete Arbeitsagoginnen und -agogen über Handlungskompetenzen in beiden Bereichen.

So bringen alle Arbeitsagoginnen und -agogen bereits Qualifikationen aus ihrem ursprünglichen Beruf im produktiven Bereich mit. Gegenüber ihren Auftraggebern können sie daher kompetent auftreten und qualitativ einwandfreie Produkte und Dienstleistungen liefern.

Sie sind in der Lage, die erforderlichen Arbeitsabläufe so zu organisieren, dass ihre Mitarbeiter sie trotz diverser Einschränkungen bewältigen können. Es geht vor allem also auch darum, die jeweiligen Tätigkeiten lern- und entwicklungsfördernd zu gestalten.

Gute Handlungskompetenzen sind auch im agogischen Bereich gefragt. Arbeitsagoginnen und -agogen denken und handeln agogisch. Das heisst, dass sie begleiten und führen und gleichzeitig dabei helfen, Probleme im Alltag zu lösen. Im Rahmen der produktiven Tätigkeit können sie den Kreislauf aus Beobachten, Verstehen, Zielvereinbarung, Anleitung und Umsetzung klientenbezogen und situationsgerecht anwenden.

Dafür ist es wichtig, dass die Betroffenen gute kommunikative und soziale Kompetenzen mitbringen. Ausserdem sollte man in der Lage sein, im Team eine offene und entwicklungsfördernde Atmosphäre zu schaffen. Damit dies gelingt, ist ein hohes Mass an Selbstreflexion und Verantwortungsbereitschaft für die eigene Weiterentwicklung erforderlich.

Arbeitsagoginnen und -agogen können Beziehungen und Netzwerke aufbauen, die dazu dienen, die Integration und Teilhabe ihrer Klienten gezielt zu verbessern. Im Rahmen der produktiven Tätigkeit können sie den Kreislauf aus Beobachten, Verstehen, Zielvereinbarung, Anleitung und Umsetzung klientenbezogen und situationsgerecht anwenden.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit kann innerhalb der jeweiligen Einrichtung oder in Kooperation mit Behörden und Beratungsstellen erfolgen. Auch das direkte Umfeld der Betroffenen wird einbezogen.

In welchen Arbeitsfeldern sind Arbeitsagoginnen und -agogen tätig?

Arbeitsagoginnen und -agogen arbeiten in der Regel in Einrichtungen des Systems der sozialen Unterstützung. Dazu gehören vor allem Rehabilitationszentren und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, aber auch Suchtkliniken, psychiatrische Kliniken und Therapiezentren. Beschäftigung finden sie ausserdem in beruflichen Trainingszentren, Förderprojekten für Arbeitslose oder Asylbewerber sowie Einrichtungen des Straf- und Massnahmenvollzugs.

Eine weitere Möglichkeit, um als Arbeitsagogin oder Arbeitsagoge tätig zu sein, ist die Rolle als Jobcoach für auf dem ersten Arbeitsmarkt Beschäftigte. Hier unterstützen sie Klienten bei der Verrichtung ihrer Arbeit sowie bei diversen Schwierigkeiten im betrieblichen Umfeld.

Wie hoch ist der Arbeitsagogin Lohn?

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Durchschnittlich verdienen Arbeitsagoginnen und -agogen im Monat einen Bruttolohn von 5938 Franken. Die Höhe des Arbeitsagogin Lohns hängt allerdings auch von der Branche ab, in der man tätig ist. Den Durchschnittslohn für einzelne Branchen ermittelst du ganz einfach mit dem Lohnrechner von Lohncheck.

Die Berufsaussichten an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Sozialbranche sind sehr gut. Arbeitsagogen und -agoginnen übernehmen eine wichtige Funktion in der beruflichen Integration von Menschen, deren Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert ist.

Welche Fragen hast du zum Thema Arbeitsagogin Lohn? Bei Lohncheck erhalten Arbeitnehmer attraktive Stellenangebote und Infos zum durchschnittlichen Verdienst in ihrer Branche. Arbeitgeber haben die Möglichkeit, die Löhne ihrer Mitarbeiter transparent darzustellen und langfristig noch fairer zu gestalten.

Du interessierst dich für die Themen Arbeitsagogin Lohn, Lohnrechnung und/oder Lohnfairness? Dann kontaktiere uns gerne per E-Mail.

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