Die Wahrheit über Löhne
Wenn Journalisten über Lohnunterschiede berichten, fehlen ihnen oft aktuelle und verlässliche Daten. Lohncheck hilft mit einem neuen Tool.
Verdienen Frauen denn nun wirklich weniger als Männer? Oder sind doch nur statistische Ungenauigkeiten Grund für den Gender-Gap? Öffnet sich die Lohnschere in der Schweiz immer weiter – oder verzerren womöglich einzelne Superreiche das Bild? Regelmässig berichten Medien über Themen rund um Lohn und Gehalt: Über die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen, über Top- und Niedrigverdiener und über allgemeine Gehaltstrends. Wie viel verdienen eigentlich Top-Manager und Politiker? Kann es sein, dass Zuwanderer mehr verdienen als Schweizer? Verdiene ich weniger, wenn ich in einen anderen Kanton umziehe? Diese Fragen interessieren viele Menschen – daher spüren Redaktoren ihnen immer wieder nach.
Lohncheck unterstützt Journalisten
Oft fehlt es den Journalisten für ihre Analysen allerdings an aktuellen, detaillierten und vergleichbaren schweizweiten Daten – besonders dann, wenn es um Vergleiche einzelner Kantone und Branchen geht. Da werden dann etwa Gehaltsdaten und Studien aus den europäischen Nachbarländern oder aus den USA herangezogen und deren Erkenntnisse auf die Schweiz übertragen. Oder Journalisten müssen auf die nächste Veröffentlichungsrunde der zwar sehr umfangreichen, aber eben deshalb auch zeitaufwändig zu erfassenden Lohndaten der statistischen Ämter statistischen Ämter warten.
Lohnanalysen für Publisher
Lohncheck.ch möchte das ändern. „Seit kurzem bieten wir daher auch ein spezielles Analysetool für Publisher an, mit dem sie detaillierte Lohnanalysen durchführen können“, berichtet Tobias Egli, Gründer von Lohncheck. Eigentlich ist Lohncheck ja vor allem angetreten, um Arbeitnehmern einen einfachen und genauen Vergleich von Lohndaten anzubieten. Aktuell arbeitet Lohncheck zudem an Tools für Unternehmen: Mithilfe der smarten Lohncheck-Algorithmen können Personalmanager bald per Knopfdruck überprüfen, ob die im Unternehmen gezahlten Löhne wettbewerbsfähig und fair sind.
So können sie nicht nur ihr Recruiting und die Mitarbeiterbindung verbessern, sondern auch mehr Lohntransparenz schaffen. Denn Transparenz fordert nicht nur der Gesetzgeber ein – besonders die jüngere Generation bricht mit dem Tabu, dass man in der Schweiz nicht übers Gehalt spricht. „Angesichts des steigenden Interesses an Lohndaten ist es wichtig, dass auch die Medien die verfügbaren Daten für ihre Leser auswerten und verständlich aufbereiten können“, sagt Egli.
Mehrere Schweizer Medien haben das Analysetool von Lohncheck bereits getestet und Artikel basierend auf Analyse-Ergebnissen veröffentlicht. So berichtete etwa der Tagesanzeiger in einem Beitrag über die Gehaltsunterschiede in verschiedenen Kantonen. Auch die Basler Zeitung prüfte mithilfe des Lohncheck-Tools, wie die Arbeitnehmer in Basel im schweizweiten Lohnvergleich dastehen. Wirtschaftsredakteure der Luzerner Zeitung griffen die Lohncheck-Analysen bereits auf. Branchen- und Fachmagazine wie Medinside greifen die Lohncheck-Berichterstattung auf und analysieren deren Ergebnisse für ihre Fachleser. Die Handelszeitung bietet ihren Lesern einen direkten Zugriff auf den Lohncheck-Vergleichsrechner. Und auch der Blick berichtet über eine Lohncheck-Auswertung, die zeigt, in welchen Branchen in der Schweiz Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen am grössten sind. „Einige weitere Redaktionen testen unser Tool zurzeit und arbeiten an datengestützten journalistischen Beiträgen zum Thema Lohn“, sagt Lohncheck-Gründer Egli.
Künstliche Intelligenz hilft bei der Recherche
Die detaillierten Auswertungen mithilfe des Lohncheck-Tools eröffnen oft einen neuen Blick auf Themen wie etwa den Gender Gap bei der Bezahlung von Frauen und Männern: So zeigt sich etwa, dass der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen umso kleiner wird, je mehr Analyse-Faktoren in eine Auswertung einfliessen. „Nimmt man Kriterien wie Führungsspanne, Erfahrung und andere Faktoren hinzu, zeigt, sich, dass der Gender Gap schrumpft“, erklärt Egli. „Mit unserem auf KI basierten Analysetool sind wir erstmals in der Lage, mehrere lohnrelevante Kriterien direkt gegenüberzustellen.“
Das Lohncheck-Tool wertet dazu mehr als eine halbe Million aktueller Lohndaten aus. Jeden Monat kommen weitere 150.000 Datensätze über reale Schweizer Gehälter hinzu. Lohncheck setzt für die Auswertung dieser Daten auf Machine Learning. Das bedeutet: Für jede einzelne Auswertung (zum Beispiel: Wie viel verdienen Marketing-Manager mit Master-Abschluss in Basel? Oder: Wie viel Gehalt bekommen die Top-Verdiener in meiner Branche schweizweit?) werden immer alle gesammelten Datensätze einbezogen und mittels sogenannter Neuronaler Netze ausgewertet. Diese erkennen komplexe Zusammenhänge zwischen verschiedenen Gehaltsfaktoren wie etwa Region, Qualifikation und Branche. Zudem erkennen die Algorithmen automatisch fehlerhafte Eingabedaten und Werte in den Datenbanken. „Für Journalisten bieten unsere Analysetools daher einen spannenden Mehrwert“, sagt Egli. „Sie können ihren Lesern viel genauer als früher die Frage beantworten, wie sie im Lohnvergleich dastehen und was an aktuellen Trends und Berichten über Gehaltsentwicklungen in der Schweiz dran ist.“
Durch die Kooperation mit renommierten Medienhäusern und Redaktionen von Publikums- und Fachmedien will Lohncheck dazu beitragen, dass am Schweizer Arbeitsmarkt mehr Fairness und Transparenz herrschen. „Wir freuen uns schon sehr auf den Austausch und Kooperationen mit Datenjournalisten und Fachredaktoren.“
Sie sind Journalist*in und wollen das Lohncheck-Analysetool testen? Schreiben Sie uns an: [email protected].