Durchschnittseinkommen in der Schweiz: Darum ist es so hoch
Die Durchschnittseinkommen in der Schweiz sind viel höher als in den Nachbarländern. Dafür gibt es einige gute Gründe, die man kennen sollte.
Durchschnittseinkommen Schweiz: Wieso ist dieser in der Schweiz so viel höher als bei unseren Nachbarländern?
Wer in der Schweiz lebt, verdient deutlich mehr als in vielen anderen Ländern. Immer wieder hört man, dass das Durchschnittseinkommen in der Schweiz weit über dem in anderen europäischen Ländern liegt. Natürlich klingt ein gehobenes Gehalt ausgesprochen reizvoll, es ist ein wichtiges Argument für eine hohe Lebens- und Wohnqualität. Allerdings sollte man auch die Hintergründe kennen und einordnen.
Woher kommen hohe Durchschnittseinkommen in der Schweiz?
Wohl jeder Schweizer Arbeitnehmer kennt das Phänomen: Freunde aus dem benachbarten Ausland verdienen bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit weniger Geld. Die Schweiz gilt als Hochlohnland. Das bedeutet, dass die Durchschnittseinkommen in der Schweiz scheinbar sehr attraktiv sind.
Allerdings ist dabei zu beachten, dass neben den Löhnen und Gehältern auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher sind. Eine vierköpfige Schweizer Familie muss pro Monat viel mehr Geld für Miete, Benzin und Verpflegung aufwenden als eine deutsche Familie. Hohe Löhne ziehen fast zwangsläufig auch höhere Kosten nach sich.
Interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens, dass es durchaus einen grossen Unterschied beim Durchschnittseinkommen zwischen Männern und Frauen gibt. Die Tatsache, dass Frauen bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit weniger verdienen als Männer, ist auch in der Schweiz bekannt. Jahr für Jahr belegen Statistiken " diesen Umstand. Hier gibt es also wenige Unterschiede zwischen der Schweiz und den Nachbarländern.
Warum die Durchschnittseinkommen in der Schweiz so hoch sind, wurde in verschiedenen Studien beleuchtet. Einer der Gründe soll eine gewisse wirtschaftliche Unabhängigkeit von der EU sein. Auch eine Abschottung der Märkte könnte Einfluss auf die Gehälter haben. Hinzu kommt, dass eine hohe ökonomische Stabilität und Leistung einer Volkswirtschaft das durchschnittliche Einkommen automatisch steigen lässt.
Die Ursachen für das hohe Einkommen sind also vielfältig, sie lassen sich nicht mit wenigen Worten umreissen. Wichtig zu wissen ist, dass die Schweiz von jeher ein Hochlohn- und Hochpreisland ist, was sich kaum ändern wird. Eine gewisse Unabhängigkeit der Schweiz von der EU hat darauf nur wenig Einfluss.
Das hohe Durchschnittseinkommen in der Schweiz hat für Arbeitnehmer Konsequenzen, aber auch für Arbeitgeber. Sie sind es schliesslich, die die Löhne und Gehälter zahlen müssen.
Wie profitieren Arbeitgeber vom hohen Durchschnittseinkommen in der Schweiz?
In erster Linie sind die hohen Löhne und Gehälter für einen Arbeitgeber Kosten. Sie müssen Monat für Monat gezahlt werden und folglich auch erst einmal erwirtschaftet werden. Sie schmälern als Betriebsausgaben den Gewinn. Deshalb sind die hohen Durchschnittseinkommen in der Schweiz für einen Arbeitgeber erst einmal nachteilig. Die Vorteile sind allerdings auch nicht zu unterschätzen:
- Ein Arbeitgeber mit marktfähigem Einkommen bleibt attraktiv.
- Er hebt sich von vielen anderen Unternehmen positiv ab.
- Er kann sich die besten Arbeitskräfte am Markt aussuchen.
Im Kampf um sehr gut qualifizierte Arbeitskräfte muss ein Arbeitgeber attraktiv sein und bleiben. Nur dann hält er sein Personal im Betrieb und kann neue Fachkräfte einstellen. Wer hohe Löhne und Gehälter zahlt, kann damit bei Fach- und Führungskräften punkten und dürfte weniger von Fluktuation betroffen sein.
Gleichzeitig unterscheidet sich ein solcher Betrieb sehr von vielen anderen. Viele Arbeitnehmer können sich heutzutage eine neue Position aussuchen. Dabei spielt auch das Gehalt eine Rolle. Zahlt ein Unternehmen nur den vereinbarten Mindestlohn, dann entscheiden sich viele Bewerber vermutlich für die Konkurrenz. Ein hohes Einkommen ist also ein Pluspunkt, um sich positiv vom Wettbewerb abzuheben.
Entsprechen die Gehälter eines Arbeitgebers dem hohen Durchschnittseinkommen in der Schweiz, kann er damit im Bewerbungsgespräch überzeugen. Er hat also die Chance, sich unter den besten Fach- und Führungskräften seine favorisierten Kandidaten auszusuchen. Ist er bereit, die hohen Löhne zu zahlen, entscheidet sich ein Bewerber häufig allein aufgrund dieser Tatsache für diesen Arbeitgeber.
Somit hat ein Unternehmen von einem hohen Durchschnittseinkommen in der Schweiz nicht nur Nachteile. Zwar führt die Zahlung der Löhne und Gehälter zu Betriebsausgaben und zu Kosten. Punktet der Betrieb allerdings mit einem mindestens durchschnittlichen Einkommen, erhöht er seine Arbeitgeberattraktivität. Im Kampf um die besten Talente am Arbeitsmarkt ist das nicht zu unterschätzen.
Was bedeutet ein hohes Durchschnittseinkommen in der Schweiz für Arbeitnehmer?
Für einen Arbeitnehmer ist es wichtig, das aktuelle durchschnittliche Einkommen zu kennen. Im Bewerbungsgespräch und in der jährlichen Lohnverhandlung sollte man diesen Wert unbedingt im Hinterkopf behalten. Das gilt umso mehr, wenn das eigene Einkommen aktuell offenbar geringer ist als der Durchschnitt der Branche.
Ein Lohncheck zeigt schnell, wo das eigene Gehalt im Vergleich zur Konkurrenz steht. Vor dem Termin für die Lohnverhandlung sollte man unbedingt prüfen, ob man hier gut abschneidet oder Potenzial für Entwicklungen hat. Für einen Vergleich auf Lohncheck.ch sind wenige Angaben nötig, innerhalb von ein paar Minuten hat man Klarheit zum persönlichen Standort.
Das Durchschnittseinkommen in der Schweiz recherchiert man vor dem Gehaltsgespräch am besten im Internet. Mit diesen Informationen ist man für eine Gehaltsverhandlung dann schon recht gut vorbereitet. Das eigene Gehalt sollte also immer im Vergleich zur Konkurrenz und zum Durchschnittseinkommen in der Schweiz betrachtet werden.
Zeigt die Analyse, dass man schon recht gut verdient und über dem Durchschnitt liegt, besteht meist wenig Spielraum für Verhandlungen. Dann kommt eine andere Form der Belohnung für gute Arbeit vielleicht eher infrage. Stellt man durch die Analyse aber fest, dass der Lohn Potenzial für Erhöhungen bietet, sollte man dies im Gespräch anbringen.
Erwarte nicht, dass der Arbeitgeber von selbst eine Erhöhung deines Einkommens anbietet. Hier musst du selbst aktiv werden und deine Forderung angemessen platzieren. Das sollte regelmässig einmal im Jahr im Beurteilungs- oder Jahresendgespräch geschehen. So profitiert ein Arbeitnehmer von einem hohen Durchschnittseinkommen in der Schweiz und kann sein eigenes Gehalt Schritt für Schritt erhöhen.
Wie entwickeln sich die Durchschnittslöhne in Zukunft?
Die hohen durchschnittlichen Einkommen in der Schweiz beschäftigen in regelmässigen Abständen auch die Politik. Hier stehen Fragen wie die folgenden im Mittelpunkt:
- Wie wirkt sich eine stärkere Einbindung in die EU auf die Einkommen aus?
- Könnte eine weitere Abschottung der Märkte zu stabilen Löhnen führen?
- Welche Bedeutung haben steigende Löhne für die Leistung der Schweizer Wirtschaft?
In der Vergangenheit wurden solche Fragen immer wieder von anerkannten Beratungsfirmen analysiert. Leider ist es kaum möglich, eine eindeutige Antwort zu finden. So kann etwa keine zweifelsfreie Empfehlung für die Politik ausgesprochen werden. Niemand wagt wirklich zu prognostizieren, wie sich stärkere wirtschaftliche Verflechtungen mit den EU-Ländern auswirken.
Ebenso ist nicht klar, ob eine Stabilisierung der hohen Durchschnittseinkommen in der Schweiz durch eine Abschottung zu erreichen ist. Und auch die Konsequenzen steigender Einkommen auf das Schweizer Bruttoinlandsprodukt lassen sich nicht eindeutig ableiten. Dies liegt zum grossen Teil daran, dass die wirtschaftlichen Verflechtungen sehr komplex sind. Sie lassen sich anhand von theoretischen Modellen kaum nachstellen.
Somit ist zu erwarten, dass die Durchschnittseinkommen in der Schweiz auch in Zukunft auf einem hohen Niveau bleiben. Dennoch dürften sie die Schweizer Wirtschaftskraft nicht nennenswert beeinflussen. Bei Lohncheck erfährst du mehr zur Situation am Arbeitsmarkt und zu den Löhnen und Gehältern. Zudem stehen wir über unsere Kontaktdaten für Fragen zur Verfügung.