Wie viel verdient man als DJ?
Viele junge Menschen träumen davon, eines Tages als DJ durch die Welt zu touren und das große Geld zu machen. Was viele von ihnen nicht wissen ist, dass man gar keine Millionen verdienen muss, um als Plattenaufleger erfolgreich zu sein und von der Musik leben zu können. Ein durchschnittlicher DJ kann durchaus mehrere Tausend Euro im Monat verdienen.
David Guetta, Deadmou5, Calvin Harris … Der kometenhafte Aufstieg zahlreicher Mischpultkünstler hat dazu geführt, dass der Beruf des Disc Jockeys mittlerweile zu den Traumberufen schlechthin zählt. Dort zu arbeiten, wo andere feiern, ist für viele junge Menschen, die Musik lieben, ein attraktives Berufsziel. Gute Laune, ein angenehmes Arbeitsklima und viel Spass sind schliesslich Faktoren, die sicherlich jeder Arbeitnehmer für erstrebenswert hält. Unerlässlich, um DJ zu werden, ist neben der Liebe zur Musik auch eine Menge Fachwissen. Man sollte sich mit Musikgeschichte auskennen, viel über die unterschiedlichen Genres wissen, Grundkenntnisse in Ton- und Lichttechnik besitzen und ein Gespür für den Geschmack der Partygäste haben. Eine gute Menschenkenntnis, Grundlagen aus dem Marketing und betriebswirtschaftliche Kenntnisse können auch nicht schaden. Gelungene Remixe erfordern ähnlich viel musikalisches Talent und Konzentration wie eine klassische Komposition. Da verwundert es nicht, dass ein DJ am eigenen Mischpult in aller Regel noch mehr Zeit als auf der eigentlichen Party verbringt.
Als DJ muss man sich im Nachtleben wohlfühlen. Zwar gilt es mittlerweile im Vergleich zu früher als einfacher, Plattenaufleger zu werden, weil die Technik zugänglicher geworden ist – doch es braucht immer noch viel Zeit, bis man sich am Markt behauptet und einen Namen gemacht hat. Der Verdienst eines DJs variiert stark. Viele Veranstalter und Clubbesitzer zahlen Neulingen erst einmal nicht mehr als 100 bis 150 Euro, obwohl sie die ganze Nacht spielen. Später kommen dann Auftritte, die zwischen 250 und 400 Euro liegen. So kommen DJs, die ihren Job am Mischpult „nur“ als Nebenjob ansehen, auf etwa 800 Euro netto. Wer weitere Gigs an Land ziehen kann, kann sehr gut davon leben. Grundsätzlich sind den Verdienstmöglichkeiten im DJ-Beruf nämlich keine Grenzen gesetzt: Die folgende Liste der bestverdienenden DJs weltweit soll zeigen, dass es enorm viel Luft nach oben gibt.
- Calvin Harris: Der DJ, der vor seinem kometenhaften Aufstieg tatsächlich einmal Supermarktregale eingeräumt hat, ist im direkten Lohnvergleich der Spitzenreiter unter den bestverdienenden DJs weltweit. Laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes soll sein Einkommen leicht auf 48 Millionen Dollar fallen.
- The Chainsmokers: Hinter den „Kettenrauchern“ stecken Alex Pall und Andrew Taggart, die mit 45 Millionen Dollar in die Bestverdiener unter den DJs vorstiessen.
- Tiësto: Mit 33 Millionen Dollar muss dieses niederländische DJ-Urgestein sich nicht vor seinen DJ-Kollegen verstecken.
- Steve Aoki: Mehr als 200 Auftritte pro Jahr bringen dem Künstler, der anscheinend gar keinen Schlaf braucht, unglaubliche 28 Millionen Dollar ein.
- Marshmello: Hinter der süssen Maske dieses relativen Newcomers steckt Chris Comstock, der von seinem Bruttolohn in Höhe von 23 Millionen Dollar bestimmt gut leben kann – Tendenz steigend.
Selbstverständlich kann man sich als Neuling nicht mit diesen Spitzenreitern im Business vergleichen, deren Gage pro Gig alles übersteigt, was ein durchschnittlicher Disc Jockey in einem Monat oder sogar Jahr verdient. Aus diesem Grund ist es wichtig, nicht nur über die Bestverdiener zu sprechen, sondern auch durchschnittliche Buchungen in Bars und Clubs zu analysieren. Ebenfalls berücksichtigt werden sollten die Gagen, die DJs für Hochzeiten, Geburtstage und andere Privatfeiern erhalten. Die Zahlen sind interessant: Alles in allem kann festgehalten werden, dass der Bruttolohn eines DJs im direkten Lohnvergleich von seiner Erfahrung und seinem Bekanntheitsgrad abhängt. Doch es gibt noch andere Faktoren, die das Gehalt eines DJs massgeblich beeinflussen: die Saison, die Art, die Stadt und die Region des Events. Was die Saison angeht, so gilt es zu berücksichtigen, dass die Anzahl der Buchungen im Jahresverlauf erheblich schwankt. Hochzeiten beispielsweise werden hauptsächlich im Sommerhalbjahr gefeiert – diese Nachfrageschwankungen wirken sich selbstverständlich auch auf die Gagen aus. Im Winter sind DJs wegen Weihnachten und Silvester sehr gefragt. Bezüglich der Art des Events sei gesagt, dass die Zahlungsbereitschaft der Kunden merklich davon abhängt, um was für eine Veranstaltung es sich handelt. So zahlen Kunden für Hochzeits- oder Silvesterfeiern überdurchschnittliche Preise. Was die Stadt angeht, so gilt es zu berücksichtigen, dass DJs in ländlichen Gegenden mehr verdienen als in der Stadt. Das mag damit zu tun haben, dass abseits gelegene Locations schwerer zu erreichen sind – anders als in der Stadt, wo es grundsätzlich schon viele DJs gibt. Bezüglich der Region des Events sei gesagt, dass die Gagen je nach Bundesland und Postleitzahl erheblich variieren. So ist der Verdienst im Osten und Westen deutlich geringer als in zentralen und nördlichen Regionen. Die DJs im Süden aber verdienen mit Abstand am besten.
Doch nicht nur die Saison, die Art, die Stadt und die Region, in der ein Event stattfindet, beeinflussen den Verdienst eines DJs massgeblich. Noch viel wichtiger sind seine Erfahrung und sein Bekanntheitsgrad, mit denen praktisch alles steht und fällt. Sie lassen sich grob in mehrere Stufen unterteilen: der unerfahrene Newcomer, das regionale Talent, der nationale Mischpultkünstler, der globale Trendsetter und der weltweite Superstar. Auf der ersten Stufe steht der unerfahrene Newcomer, der es gerade in die Bar oder in den Club um die Ecke geschafft hat. Er mag schon ein paar Zuhörer haben, die meisten Menschen interessieren sich aber (noch) nicht für ihn und seine Musik. Der unerfahrene Newcomer spielt oft umsonst, um zumindest überhaupt einmal vor Publikum auflegen zu können. Wenn er Glück hat, verdient er 100 Euro pro Abend und spielt an einem Wochenende ein bis zwei Mal. Dadurch kommt er auf einen Verdienst von etwa 3.000 Euro jährlich. Das regionale Talent legt regelmässig in Clubs in seiner Region auf. Dieser Plattenaufleger hat normalerweise jedes Wochenende eine Veranstaltung und bekommt zwischen 200 und 500 Euro pro Gig, womit er auf einen jährlichen Verdienst von 15.000 Euro brutto kommt. Auf der dritten Stufe steht der nationale Mischpultkünstler, der durch eigene Produktionen oder aussergewöhnliche Fähigkeiten national bekannt geworden ist und auf angesagten Partys auflegt. Für ihn sind, abhängig von seiner Erfahrung und seinem Bekanntheitsgrad, 500 bis 2.500 Euro pro Gig drin. Bei mindestens zwei Gigs pro Woche verdient dieser DJ 50.000 Euro und mehr pro Jahr. Der globale Trendsetter ist in Clubs und auf Festivals rund um die Welt unterwegs und kann getrost als Grossverdiener bezeichnet werden. Je mehr Gigs er spielt, desto mehr Kunden möchten ihn buchen. Er verdient zwischen 2.000 und 5.000 Euro pro Show und spielt an einem Wochenende drei bis vier Sets. Dadurch kommt er auf ein jährliches Gehalt von etwa 450.000 Euro vor Lohnabzug. Auf der letzten Stufe steht der weltweite Superstar, der weniger Gigs spielt und sich stattdessen darauf konzentriert, Labels zu führen und sich als Marke an grosse Unternehmen zu verkaufen. Dieser DJ hat es geschafft: Er verdient mehrere Millionen Euro jährlich und spielt in aller Regel ausschliesslich in riesigen Clubs oder auf weltberühmten Festivals, die ihre Besucher wie magnetisch anziehen.
DJs wie David Guetta, Deadmou5 und Calvin Harris haben es vorgemacht: Heutzutage kann man als Disc Jockey eine Menge Geld verdienen, wenn man musikalisches Talent und ausreichend Durchhaltevermögen mitbringt. Doch man braucht gar nicht so weit nach oben zu den Superstars unter den DJs zu blicken, um zu erkennen, dass der Beruf des Disc Jockeys ein Job ist, von dem man sehr gut leben kann. Als Beispiel soll folgende Liste von DJs aus Deutschland und der Schweiz angeführt werden, um zu zeigen, dass der Beruf nicht auf die grossen Bühnen der Welt beschränkt ist.
- ZEDD: Dieser russisch-deutsche DJ und Musikproduzent macht Dubstep und Electro House. Er feierte Riesenerfolge mit Hits wie „Break Free“ oder „I Want You to Know“.
- Robin Schulz kommt aus Osnabrück und knackt seit Jahren zuverlässig eine Rekordmarke nach der anderen.
- Paul Kalkbrenner: Um diesen Mann kommt niemand herum, seit er die Hymne des Sommers 2014 schrieb.
- Jimi Jules: Mit seinem Erstling „Equinox“ hat der Schweizer grosse Wellen geschlagen – und er ist noch lange nicht am Ende.
- Ripperton: Mit dem Label des Schweizers, das sich „Tamed Musiq“ nennt, läuft es rund. Songs wie „I’m Gonna Make You Love Me“ sind brandheiss und werden von einer wachsenden internationalen Hörerschaft verfolgt.
Zusammenfassend sei festgehalten: Das Honorar für DJs variiert stark, doch wer etwas Biss und vor allem musikalisches Talent mitbringt, kann es weit oder sogar ganz nach oben schaffen. Ein guter Newcomer bekommt zwischen 200 und 500 Euro pro Abend, ein erfahrener Plattenaufleger kann pro Gig sogar bis zu mehrere Tausend Euro verdienen. In diesem Zusammenhang gilt es natürlich zu beachten, dass es sich hierbei um Bruttogagen handelt. Nach Lohnabzug ist der Verdienst geringer, da die Provision der Agentur und die Umsatzsteuer herausgerechnet werden müssen. Doch trotz alldem lässt sich eines mit Gewissheit sagen: Der Spass in diesem Job ist und bleibt trotz Konkurrenz und Nachtarbeit einfach unbezahlbar.